Urlashöhe Kirchweih
Biergarten Juwel
Laufer Geschichten
Herzblatt auf Laffer
Laufer Geschichten 5



Mir bekannte Negativpunkte, welche gegen Massivbebauung sprechen, dürfen nicht geäußert/veröffentlicht werden (laut erwirktem  Beschluss des Bauträgers). Somit ist Ruh, bis das bekannt wird, dass...  WAHRHEIT kommt immer ans Licht. Alles nur ein Frage der Zeit!

 

 I. Laufer Geschichte:  Die wahre Geschichte der Entstehung der Stadt Lauf!

Die allgemein vorherrschende Meinung zur Besiedelung des Laufer Stadtgebietes geht dahin, dass die hier „vorhandene Kraft des Wassers“ oder deren „starker Lauf“ der ausschlaggebende Grund war. Deshalb siedelten sich Mühlen, Schleifereien usw. an, welche sich diese Wasserkraft zunutze machten. Die Funde eines Straßenreliktes beim Friedensplatz (durch Sanierung Rannaleitung) eröffnen aber weitere Zusammenhänge bzw. zeigen eine ganz andere Wahrscheinlichkeit auf.

Eine Ansiedlung erfolgte ausschließlich aus dem Grunde, da hier vielfach Sandsteinbänke offen zu Tage traten. Diese relativ weiche aber griffige Naturstraße ohne scharfe Kanten, war ein Traum für Bewohner einer Ansiedlung. Hier konnte man wunderbar barfuß laufen, sowie immer trockenen Fußes über jene wandeln. Der Laufer Marktplatz- und Altstadtbereich, Teile und Umfeld des Kunigundenberg bis hin zum Rückersdorfer Steinbruch waren also natürliche Sandsteinwege, welche sich vielfach bis an das Pegnitzufer und sogar in den Fluss hinein zogen. Davon konnten jene, welche in Wiesenregionen wohnten nur träumen, denn allein deren morgendlicher Spaziergang durch taufrische Wiesen verursachte immer nasse Füße/Schuhe, sowie nasse Bekleidung wie Rock oder Hose. Tagtäglich!

Da direkt am Pegnitzufer man nicht wohnen konnte, da die Pegnitz früher ein wilder und ungezähmter Fluss war, welcher nach der Frühjahresschmelze alles mitriss, was im Überschwemmungsbereich lag, waren die Hauptwege erhöht angelegt. Dies bedeutet im Bereich des heutigen Marktplatzes und der ganzen Altstadt, Friedensplatz usw. Da der Kunigundenberg immer schon unser „Heiliger Hügel“ war, gab es natürlich auch den ältesten Hauptweg vom Friedensplatz über Urlashöhe zum Berg.  Dort gemachte Webgestellfunde (Kunigundensiedlung) sind mit die ältesten Zeugnisse einer Besiedlung. Auf halbem Weg links und rechts dieses Weges (jetzige Urlashöhe) lagen die Friedhöfe der damaligen Zeit (immer in Ost-West-Ausrichtung = Sonnenauf- und -untergang). Dies, da man die Alten so „immer in Blickweite“ hatte bzw. jene auf deren Nachkommen „schauen“ konnten. Der Bezug Tote und Lebende war viel intensiver ausgeprägt, als man sich dies Heute vorstellen kann. Ferner war dieses Hangareal, der Schräge bzw. Anhöhe wegen, wirtschaftlich schlechter nutzbar.

Sind einem all diese Tatsachen bekannt,  ergibt alles einen ineinander verflochtenen Sinn, welcher allein der Sandsteinbänke und offen liegenden Sandsteinflächen wegen, entstanden ist. Schleifereien und Mühlen kamen erst viel viel später dazu.

   Dies ist die wahre Geschichte der Entstehung und Namensgebung der Stadt Lauf!

Korrekterweise sprach man seinerzeit: "Lauf auf dem Sandstein". Dies predigten Mütter ihren Kindern täglich, über Generationen. Es waren also die "ersten Mütter", welche der Stadt so, ihren Namen gaben.

Den Sandstein hat man heute zubetoniert, darauf gebaut und abgetragen. Was blieb ist der Anfang der/ihrer Redewendung: L a u f ...

Dies ist meine Vision, Meinung und Begründung.  *** 2017 

 

IV. Laufer Geschichte: Die alte Bahnunterführung am rechten Bahnhof. 

Blick zurück: ca. 30 m weiter links, neben dem Postgebäude befand sich der Vorgänger der heutigen Bahnunterführung. Dieser kam ohne Schnickschnack aus. Jener war gerade mal so breit, dass zwei nur dann aneinander vorbeilaufen konnten, wenn jene sich quer stellten und Bauch einzogen! Mehr also eine echte Einbahnstraße. Fast immer mit Wartegarantie, so schon welche dir entgegenkamen. 100%ig Laufs gruseligste, dunkelste, kälteste, muffigste aber kultigste Röhre. Stockduster, bis auf die sehr hoch liegenden Gitter der wenigen Oberlichtöffnungen, sowie das Licht am Ende des Tunnels. Gelegentliche vergitterte diffuse Kellerlampen, von Spinnweben eingenebelt und dieser einmalige Geruch ...uahhh. Immer tropfte es von der Decke und der dunkle Boden erschien irgendwie meist rutschig und nass. Nur selten hat man es geschafft, da durchzukommen, ohne 1 oder 2 Tröpflein auf die Schulter oder den Kopf zu bekommen! Tropfsteinhöhlenatmosphäre: düster, kalt und laut hallend.
Aber auch die unendlich lange Schlange der damals immer zu Fuß marschierenden Schülerarmee vom linken Bahnhof zur Real- und Berufsschule zwängte sich täglich durch dies dunkle Loch mit der unverkennbaren Moderatmosphäre. Geschnatter und Schritte verstärkten sich hallend im Durchmarsch. Gejohle mischte sich mit dem grollendem Donner und heftigem Rumpeln darüber fahrender Züge. Leise runter rieselnder feiner Staub dann als Nachspiel.

Endlich durch, atmete jede/r erst mal tief und dankbar die frische Luft ein, welche niemals sich in diese Unterführung verirrte.  

Das war halt noch ein Erlebnis! Ein Laufer Unikat! Heute zugeschüttet, aber nicht vergessen! Warum nur habe ich nach dem Lesen dieser Geschichte, diesen längst vergessenen modrigen Geruch des Tunnels sofort wieder in der Nase?!

 

VI. Laufer Geschichte: Macher, Kino und Disco

Gegenüber dem linken Bahnhof pulsierte früher die „Laufer Erlebnis- und Flaniermeile“. Bestehend aus: Kino/s, Tanzcafé/Disco und dem Macher (Imbiss mit Wirtschaft)

 In den 60'er Jahren liefen alle großen Filme der damaligen Zeit meist im Metropol (erbaut 1956): die 10 Gebote, die Nibelungen, Winnetou und Kleopatra. Insbesondere deren Hauptdarstellerin Liz Taylor verzückte die Welt. Wir in Lauf hatten unsere „eigene“ Liz Taylor. Jene saß vorwiegend im gläsernen Kinokartenhäuschen, eingerahmt von Tüten mit Süßigkeiten und hinter ihr eine brummende Gefriertruhe mit Eis. Was für eine leckere Kombination, da Kinobesitzerin, Frau Gödel, für mich (und viele andere) immer ein Hingucker war. Über 4 Jahrzehnte immer freundlich, ruhig, souverän und immer alles unter Kontrolle. Auch fast alle Kinobesucher kennend. Erst wenn jene die Kinoflügeltüren schloss, ging der Film los. Meist mit der kultigen HB-Männchen-Werbung.

Am Filmende ist man dann entweder am Eingang wieder raus bzw. konnte auch seitlich (links und rechts) das Kino verlassen. Egal wie man ging, viele gingen meist zum Macher. Hier gab es Pommes, da kannste nur staunen. „Lass dirs schmecken“ meinte der Otto (Junior) und knallte dir ein paar Servietten extra hin. Dies war auch dringend nötig, denn die prall gefüllte Tüte (gefühlte 2 kg) war immer unten durchgenässt, nach wenigen Minuten. Da in der damaligen Zeit fast alle Spargeltarzans waren, wurden jene davon echt bombig satt. Kennen keinen, der zwei Tüten geschafft hätte. Das glatte Gegenteil der kleinen Schälchen, wie man es heutzutage mit Pommes bekommt. Besonders zart war immer Machers Schaschlik: echte Klasse! Perfekte Soße dazu? Logisch! Sowas würde ich gern mal wieder essen, nicht so Ketchupeinheitsscheiß wie heutzutage!

 Denke ich an den Macher, fällt mir aber immer eine andere Geschichte ein: meist waren der alte Macher, sein Sohn Otto oder deren weibliche Bedienung in der Essensausgabe. Jene hatten immer so ein „Hochschiebefenster“. Dies heißt, wenn man was wollte, musste man klingeln, dann kam die pralle Bedienung in ihrer kleinkarierten graublauen Schürze, mit dem größten Busen von Lauf, packte die zwei inneren Griffe des Fensters und wuchtete es hoch, bis es einrastete. Da spürte man richtig den Luftzug und ein Pommesdunstwolke strömte dir entgegen und dieser immense Busen knallte einem fast ins Gesicht, weil jene sich beim Öffnen voll durchstrecken musste. Für einen pubertären Jüngling wie mich, immer ein faszinierender Anblick, der aber auch Respekt einflößte. Die Freundlichste war sie wahrlich nicht. Ihre fränkisch freundliche Frage, was man denn will, klang dann meist auch so: ...willst`n?
Als aus dem linken Kino ein Tanzcafé und später die Disco wurde, war diese Ecke von Lauf immer die Flaniermeile! Parkplatz haste eigentlich so gut als nie in der Eckert- und Weigmannstraße bekommen. Bis zum Fliesen-Fischer/Kehr war alles zugeparkt und auf der Flurstraße hatten die Besucher des Kuckucksnest (1. Laufer Pilskneipe, eröffnet von meinem Bruder Horst und dem Waldi) alles in Beschlag genommen. Parkende Autos in all diesen genannten Straßen kamen meist aus: ER, SR, FEU, HEB, HIP, N, NEA, NM, PEG und SC usw. In Laff läffts! Treffend und stimmig! Immer kurvten Autos auf der Suche nach frei gewordenen Parkflächen, schlenderten quatschende Mädchengruppen die Straße lachend und erwartungsfroh dem Eingang entgegen. Aufgebrezelt und Parfümwolke hinter sich herziehend. Toll, was für ranke und schlanke Schönheiten man dort angetroffen hat. Die wertigste Zeit in Sachen Nachtleben, Schnukkies, deren Optik und Bekleidung waren zweifelsohne die 70er und 80er Jahre. Da machte man sich noch voll hübsch, bevor man ausging! Zwingt mir immer ein Schmunzeln ins Gesicht, gepaart mit echter Wehmut!

Viele Lichter, ständig rum kurvende Autos und Unmenge an Bewegung. Das Laufer Nachtleben pulsierte.

Die einzige Frage war immer: Wer findet welche? Oder: welche findet wen? Sonst nichts. Es war GUT, wie es war. Verdammt gut! Unvorstellbar, dass dies jemals nicht mehr sein würde.

 Stehe ich heute in dieser Straße, sehe ich das genau Gegenteil: wahrlich nix mehr los, dafür statt Disco ein Altenheim und statt Kino und Macher: nun Praxen! Statt vieler Besucher nur mehr einige Passanten Viele „schwanger wirkend“, welche schon ewig nicht mehr am Wochenende durchtanzen.

Eigentlich hat die Geschichte Macher, Kino und Disco fast schon vergessen, aber einmal ist jenen doch ein Denkmal gesetzt worden: im "Laufer Monopoly", sind dies die allerersten drei Straßen! Man könnte auch sagen: Die billigen Straßen im Städtemonopoly gibt es nicht mehr, ersatzlos gestrichen! Danach kommen dort, der linke Bahnhof und danach die Sankt Otto Kirche.

Uupps, wird doch nicht etwa auch noch? What a shame!